Autor: Hans-Jörg Bley
Jeder von uns denkt bei Kompetenzen zunächst an die des einzelnen Mitarbeiters. Aber es gibt auch Unternehmenskompetenzen. Also die ganzheitliche Betrachtung der Summe der Kompetenzen der Mitarbeiter im Unternehmen. Und dieser Faktor ist letztendlich entscheidend für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens. Bei der Auseinandersetzung mit den Kompetenzen von Unternehmen hilft zunächst ein Blick auf die Theorie und die Frage, was Kompetenzen genau sind. So unterscheidet man zwischen den individuellen Kompetenzen – d.h. fachlich-methodische, personale oder sozial-kommunikative Fähigkeiten einzelner Mitarbeiter und den organisationalen Kompetenzen des Unternehmens. Letztere beziehen sich demnach auf die Stärken des gesamten Unternehmens und nicht auf den Einzelnen.
Zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen und zur Weiterentwicklung eines Unternehmens sind beide Kompetenzbereiche unerlässlich. Die erste Herausforderung besteht darin, die vorhandenen Kompetenzen ehrlich zu identifizieren und in weiterer Folge dann auszubauen. Als Zweites kommt hinzu, dass es menschlich ist, die eigenen Kompetenzen stärker einzuordnen als die des anderen. Es kommt gerne zu größeren Diskrepanzen bei der Wahrnehmung und Einschätzung. Dies gilt nicht nur für das Individuum, sondern auch für die eigenen Abteilung. Während man also z.B. den eigenen Bereich als den „kompetenten“ klassifiziert, trifft dies auf den der Nachbarabteilung oftmals weniger zu. Es fehlt an einer neutralen, ehrlichen Reflektion, wie die einzelnen Mitarbeiter sich und andere beurteilen. Dies gilt für alle Hierarchiebereiche eines Unternehmens. Vom Sachbearbeiter bis zum Geschäftsführer. Zur Identifikation dieser beiden bekannten Themenfelder wurde von Herrn Dr. Michael Ortiz von der Steinbeis-Stiftung der Unternehmens-KompetenzCheck (UKC) entwickelt. Er ist ein seit einigen Jahren erprobtes, selbst entwickeltes, erfolgreiches Instrument zur ganzheitlichen Analyse von Unternehmenskompetenzen.
Wie funktioniert der UKC?
Bei der Durchführung des UKC wird den Mitarbeitern ein Link zu einer Online-Befragung zugeschickt. In dem Fragebogen bewerten sie anonym auf einer qualitativen, fünfstufigen Skala von “++” bis “- -” die einzelnen Unterdimensionen des Unternehmens ganzheitlich und in den einzelnen Bereichen / Abteilungen. Anhand von Indikatoren, die dazu geeignet sind, die Unterdimensionen in angemessener Form zu erfassen. Auf diese Weise werden die Kompetenzen aus verschiedenen Blickwinkeln beurteilt, so dass dem Unternehmen ein ehrliches Feedback über die eigenen Stärken, aber auch Schwachstellen vorliegt. Im Mittelpunkt des UKC stehen vier Kompetenzebenen, auf denen jedes Kompetenzprofil eines Unternehmens basiert: Wissen, Innovieren, Umsetzen und Kommunizieren. Zu diesen Kompetenzebenen werden verschiedene Dimensionen (z.B. Produkte, Ressourcen oder Personal) erfasst und diese wiederum durch Unterdimensionen (bei den Produkten beispielsweise Kundennutzen oder Innovationsgrad) ergänzt.
Branchenübergreifende Anwendbarkeit im KMU
Der UKC ist für alle Unternehmen und Organisationen anwendbar, die das eigene Kompetenzprofil reflektieren und optimieren möchten. Die Unternehmensgröße und -struktur spielt dabei keine Rolle. Außerdem ist es branchenübergreifend erprobt, jedoch im Fokus auf produzierende Unternehmen entwickelt.
Unschlagbare Vorteile mit Weitblick
Zusammenfassend ergeben sich folgende Vorteile bei der Durchführung des UKC:
- Anonym
- Praxisorientiert
- Einfache Anwendung
- Softwarebasiert
- Seit Jahren erprobt
- Ganzheitliche Betrachtung
- Methodisch fundierte Auswertung
- Schnelle Auswertung
- Betrachtung der individuellen und organisatorischen Kompetenzen im Unternehmen
- Branchenvergleiche möglich
Daraus ergibt sich die Chance mittels dieses Analysewerkzeugs Stärken, Potentiale und Herausforderungen unter Betrachtung der ehrlichen Einschätzung von Mitarbeitern zu erhalten.
Die Steinbeis-Stiftung hat mit dem Unternehmens-Kompetenzcheck (UKC) ein praxiserprobtes Werkzeug entwickelt, um wichtige Handlungsfelder zur Kostenreduktion, Prozessverschlankung und Optimierung zu erkennen. Der UKC leistet damit einen entscheidenden Anteil für die Selbstreflektion von Unternehmen, um das unternehmerische Tun künftig noch besser auf die eigenen Kompetenzen ausrichten zu können. Dies sichert letztendlich Wettbewerbsvorteile.
Gestatten Sie also einen Blick von innen in Ihr eigenes Unternehmen. Analysieren Sie Ihre Kompetenzen und legen Sie dadurch den Grundstein für nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Autorenkontakt:
Hans-Jörg Bley
Dipl.-Betriebswirt (BA), Wirtschaftsmediator (KSFM)
Senior Projektleiter
Steinbeis-Transferzentrum Technologie-Organisation-Personal (TOP)
Birkenweg 18
72355 Schömberg
Tel.: +49 7427 920713
E-Mail: hans-joerg.bley@stw.de
http://www.hansjoergbley.de
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